I can see clearly now.

Diesen Text habe ich vor über einem Jahr geschrieben. Geändert hat sich nichts: Jeden Tag habe ich mindestens einmal einen Moment, in dem ich mir sehr bewusst bin, dass ich ganz ohne Sehhilfe sehr gut sehe. Und dafür bin ich so dankbar, dass ich dafür keine Worte habe.

Ich musste sechs Wochen lang Brille tragen.

Ich muss nie wieder eine Brille tragen – und auch keine Kontaktlinsen mehr.

Zwei ganz kleine Sätze. Für mich riesengroß. Sechs Wochen lang Brille tragen – das war die Höchststrafe. Ich bin auf eine Sehhilfe angewiesen, seit ich drei Jahre alt bin. 1975 war die Auswahl an Kinderbrillen sehr beschränkt – es gab im Grunde nur ein Modell. Eine kreisrunde, rote, ziemlich doofe Brille, die ich widerwillig trug. Ein Nasenfahrrad. Unter der Brille – im Laufe der Jahre verschiedene Modelle, klar – habe ich lange sehr gelitten. „Brillenschlange“. Schulsport, um nur mal ein Beispiel zu nennen, war mit Brille nur schwer zu ertragen. Sie hat mich immer eingeschränkt, immer behindert. Man ist nie frei in seinen Bewegungen, wenn man eine Brille im Gesicht hat. Immer rennt oder hüpft oder purzelt die Angst mit, die Brille zu verlieren oder draufzufallen. Geräteturnen mit Brille. Leichtathletik mit Brille. Einmal hab ich einen Basketball ins Gesicht bekommen – Brille kaputt. Schwimmunterricht mit Brille? Geht ja nicht, also bleibt die Brille in der Umkleide. Und das kleine, eh schon ängstliche Mädel tapst völlig verunsichert durch fremde Sammelduschen, Gänge, Schwimmbäder. Schlechte Sportnoten, weil Schwimmverweigerung. Kurzsichtige Kinder haben keine Lobby.

Mit 16 Jahren bekam ich dann die ersten Kontaktlinsen. Ein Befreiungsschlag – endlich das lästige Ding los. Endlich die Augen schminken, endlich ein bisschen attraktiver sein. Endlich eine Sonnenbrille tragen können! Bis zu diesem Tag hat mich die Brille unsichtbar gemacht. Ich habe mich (das ist bis heute so) mit ihr so hässlich gefühlt, dass ich mich, wenn ich Brille trug, so unauffällig wie nur möglich verhalten hab. Damit mich keiner anschaut und diese Brille sieht. Die Brille war wie eine Tarnkappe. Und sie hat hervorragend funktioniert, ich war als Pubertierende für die „Jungswelt“ quasi nicht vorhanden.

Oder wie Dorothy Parker sagt: „Men don’t make passes at girls who wear glasses.“

Tja. Und das lag wohl eher nicht ausschließlich an den doofen Jungs – das lag ganz sicher an meinem nicht vorhandenen Selbstwertgefühl. Ich fühlte mich hässlich, also war ich es auch. Und kommt mir bloß nicht mit „es gibt ja auch total schicke Brillen“ oder „aber die Brille steht dir doch total gut.“ Ja. Die Brille ist nicht das Problem. Ich finde ganz viele Brillen total schick und cool – an anderen. Das Problem sind die Gläser, die bei meiner Dioptrienzahl erstens ziemlich dick sind. Und zweitens müssen sie so geschliffen werden, dass die Augen hinter den Gläsern winzig klein erscheinen. Doof nur, wenn die Augen das beste Feature im Gesicht sind. Es sah scheiße aus. Ich sah scheiße aus. Punkt.

Kontaktlinsen also, super! Ich bekam harte Linsen verpasst, an die gewöhnt man sich nicht so schnell, aber damals die einzige Option. Ich kam sehr gut damit klar, außer es kam ein Staubkorn oder ein Fussel drunter oder sie verrutschten oder es kam jemand in der Disco mit dem Ärmel in mein Auge und wischte sie raus. Mal eben 250 D-Mark auf der Tanzfläche gelassen. Aber doch, besser als Brille, immerhin. Kontaktlinsen waren viele Jahre lang eine großartiger Begleitung und eine wirklich gute Sehhilfe. Sie waren auch teuer – mindestens alle zwei Jahre ein neues Paar für drei- bis vierhundert Euro und monatlich etwa 20 EUR für die Pflegeprodukte. Von der Krankenkasse gibt’s dafür übrigens – nix. Auch nicht mit -12 Dioptrien. Kurzsichtige Menschen haben keine Lobby.

Und so war dann, als Augenlaser-OPs immer mehr en vogue wurden, mein Credo: Solange es mit den Linsen so gut funktioniert, lass ich meine Augen in Ruhe. Denn eine Augen-OP? Nicht so gerne. Da geht es dann halt doch ums Augenlicht. Und das hatte ich ja, wenn auch inzwischen dermaßen unscharf, dass ich ohne Sehhilfe komplett hilflos war, selbst in vertrauter Umgebung. Das klingt erst mal komisch, ist es aber nicht. Denn Kontaktlinsen müssen abends raus. Das heißt also, immer noch Brille tragen, morgens, abends, wochenends. Abends zum Lesen im Bett. Ich glaube, wer das nicht kennt, kann sich nicht vorstellen, wie ätzend es sein kann, zwischen Rumlümmeln und Einschlafen immer noch das Linsenrausfummeln, Putzen und Einlagern abhandeln zu müssen. Spontan wo übernachten, hm, ungern. Einmal hab ich (ich war jung und lebensfroh) die Linsen mangels Schnapsgläser in Suppentassen gelegt. Geht, ist aber nicht optimal. Und über die Jahre – die Dioptrienzahl wurde immer stärker – wogen die Unannehmlichkeiten immer schwerer. Im Sommer kein Tauchen, kein Rutschen, weil harte Linsen im Wasser sofort weggespült werden. Mit zunehmendem Alter werden die Augen auch trocken und empfindlicher. Abends mussten die Linsen dringend raus. Durchzechte Nächte sind jetzt eh nicht mehr so mein Thema – aber sie wären tatsächlich auch nur noch möglich gewesen, wenn ich die Linsen tagsüber draußen gelassen hätte (also Brille tragen. Uäh). Spontan ging also irgendwie gar nichts mehr.

Das hört sich alles gar nicht so tragisch an. Ich weiß. Ist es auch nicht. Aber es war lästig und umständlich und wurde immer doofer. Denn bei -12 Dioptrien sind die Kontaktlinsen so komisch geschliffen, dass das Lesen nicht mehr ging. Also Kontaktlinsen UND Lesebrille, oder die Handy-Schrift auf handicapped-Modus. Uäh.

So kam’s, dass ich mich im vorletzten Jahr überwinden konnte, eine unverbindliche Erstuntersuchung zu buchen (nachdem die Anzahl derer, die total begeistert von ihrer Laser-OP erzählten, im Bekanntenkreis wuchs und wuchs). Das Ergebnis war erstmal ernüchternd. Bei so hohen Dioptrienzahlen geht ein Laser-Eingriff nicht mehr. Was aber geht, ist ein sogenannter refraktiver Linsentausch (https://www.augenaerzte-reinhard.de/pd-dr-dr-kirsten-reinhard/linsenimplantate/). Ist halt aufwändiger – und teurer. Tja.

„Ich zahl dir das“, sagte der beste Mann. Und ich weiß nicht, wie ich das jemals aufwiegen soll.

Ich habe dann noch ein weiteres Jahr gebraucht, um mich an den Eingriff zu wagen. Zunächst mal, weil ich einfach eine Heidenangst davor hatte, an meinen Augen rumschnippeln zu lassen. (Ich kann auch immer noch nicht im Detail darüber nachdenken, es ist einfach zu gruselig). Und dann kommt ja auch dazu, dass man den Eingriff an zwei aufeinanderfolgenden Tagen macht. Und danach für eine Woche nicht viel machen darf. Wie soll das gehen? Naja: Es geht ja dann, irgendwie. Weil der Mann da einfach eingesprungen ist, das Kind groß und selbstständig ist und ganz viel Rücksicht nimmt, weil die Freundin als Fahr- und Begleitdienst einspringt und weil man eben doch nicht ganz so unersetzlich ist im Alltag, wie man gerne von sich glaubt. Und weil man schneller wieder funktioniert, als man glauben mag. Und dann eben auch: 6 Wochen lang Brille tragen. Zurück in alte Unsichtbarkeitsmuster fallen – ich war auch für mich selbst nicht mehr sichtbar, weil ich jeden Spiegel im Haus gemieden hab wie der Teufel das Weihwasser – Hunderunden mit der prallen Sonne im Gesicht, FFP-2-Masken unter die Brille geschoben, weil die Gläser sonst sofort beschlagen, Ausschlag von den Masken bekommen, da wo die Brille draufsitzt. Es war so, so ätzend.

Und jetzt ist es geschafft. Seit fast über einem Jahr bin ich brillen- und kontaktlinsenfrei. Der Eingriff war abenteuerlich und aufregend und ich hatte wirklich richtig große Angst. Aber nur beim ersten Auge – beim zweiten wusste ich ja, wenn der Anästhesist sagt, „jetzt geb ich Ihnen mal was zum Entspannen“, dann wird es sehr schnell sehr, sehr … äh, was?

Es ist so irre. Ich kann es immer noch nicht glauben. Seit 47 Jahren sehe ich zum ersten Mal normal scharf, wenn ich morgens die Augen aufmache. The rain has gone. 

Because when you learn you’ll know what makes the world turn

Ich habe heute ein sehr schönes Kompliment bekommen. Nur ganz wenige Frauen, sagte mir eine sehr tolle Frau, hätten so eine zufriedene und positive Ausstrahlung wie ich. Ihr würden täglich wesentlich jüngere Frauen begegnen, die so viel an sich selbst auszusetzen hätten und mit sich selbst so unzufrieden wären.

Das kam für mich sehr überraschend und hat sich angefühlt wie ein warmer Sonnenstrahl. Es ist schön, so gesehen zu werden, es ist toll, dass es Menschen gibt, die mich so wahrnehmen. Es macht mich aber seither auch sehr nachdenklich – und, das mag zunächst komisch klingen, ein bisschen traurig. Es passt auch zufällig so gut dazu, wie wir jetzt an den Osterfeiertagen alte Familien-Fotoalben durchgeblättert haben. Da bin ich mit Mitte 20, mit 18, mit 30. Und auf fast allen Bildern finde ich mich heute unfassbar hübsch. Früher habe ich meinen Anblick auf Fotos nicht ertragen können. Ich mochte mich nicht mal gerne fotografieren lassen. An jedem Bild hatte ich etwas auszusetzen. Die Steffi, die ich heute auf alten Fotos sehe, stimmt so überhaupt gar nicht mit meiner erinnerten Selbstwahrnehmung überein. Ich hab mich im Spiegel nie hübsch (genug) gesehen, nie sexy (genug), nie besonders attraktiv. In meiner Erinnerung sah ich mich im Grunde genommen nur als eins: zu dick.

Das macht mich so unfassbar traurig! Wie viel Zeit ich damit vergeudet habe, mich unzureichend zu fühlen. Damit, mich zu schämen, weil ich so gerne Kuchen mag und Eis und paniertes Schnitzel. Damit, mich zu verstecken, mich unbedingt „vorteilhaft“ zu kleiden, meine „Problemzonen“ zu verbergen. Einmal,, ich war ungefähr 12, war ich mit meiner Mutter (immer sehr schlank, sie erzählte gerne, dass sie dasselbe Gewicht hält, seit sie 18 ist – ich ja im Grunde genommen auch *chchch*) beim Shoppen und ich war gerade in der Umkleidekabine, als ich hörte, wie sie zur Verkäuferin sagte, „nein, nichts so eng Geschnittenes, sie ist doch so pummelig“. Und das blieb ich dann für alle Zeit. Die Pummelige. Dabei ist es doch so: Ich war (bin!) so viel mehr als meine Figur. Heute weiß ich das und ich bin wirklich so traurig für mein Ich in jungen Jahren, das das nicht erkennen konnte.

Einmal, an der Uni, bin ich zusammen mit einem Kumpel ins Tübinger Clubhaus (so eine Art Cafeteria) gegangen, in der Mittagspause. „Du gehst da rein und hast alle Blicke auf dir“, sagte er zu mir. Ich habe das nicht mitbekommen. Und ich habe ihm das auch nicht abgenommen. Ich habe überhaupt nicht gecheckt, dass es wirklich Menschen in meinem Umfeld gab, die mich schön fanden. Die etwas an mir schön fanden. Die mich GESEHEN haben. In meiner Welt konnte das gar nicht so sein. Ich war ja bloß die Pummelige.

Eine Freundin sagte mir einmal, dass „Männer auf große Frauen stehen“. Große, schlanke Frauen hat sie natürlich gemeint (seht ihr? Es ist immer da.) Ich habe ihr da vehement widersprochen, so ein Quark, das ist nicht meine Erfahrung. War es auch nicht, meine Körpergröße habe ich nie als hinderlich oder unattraktiv empfunden. Innerlich bin ich natürlich zusammengezuckt, denn was bleibt mir dann übrig, als das genaue Gegenteil? Nicht nur klein, sondern auch noch pummelig – soll ich dann ins Kloster gehen?

Natürlich war mir vom Kopf her immer klar, dass es nicht allein auf das Äußerliche ankommt. Ich wusste schon, dass ich witzig bin und charmant, schlau und warmherzig, fürsorglich und treu. Ich war ja keine Einzelgängerin, ich war gut integriert, ich hatte Dates und habe meine Erfahrungen gemacht. Ich habe tolle Männer gekannt, in deren Augen ich lesen konnte, wie schön sie mich fanden, rundum schön, mit allem, was mich ausmacht. (Mit einem davon bin ich ja eh heute verheiratet.) Aber mein Selbstbild war immer mit Einschränkungen verbunden. Er geht mit mir aus, obwohl ich pummelig bin. Meine Figur stört ihn (zum Glück!) nicht. Er sieht drüber hinweg. Es war immer in meinem Kopf. Auch beim Essen. Unzählige Diäten habe ich probiert, bin ins Fitnessstudio gerannt, habe mal mehr, mal weniger gewogen (überhaupt nicht so wie meine Mutter, was ich oben schrieb, stimmt so natürlich nicht). Einmal, nach einer Trennung, habe ich 15 Kilo abgenommen. Ich habe sehr viele Komplimente für meine Figur bekommen. Ich war trotzdem nicht dünn genug.

Dabei genieße ich so gerne. Ich liebe leckeres Essen, mit Käse Überbackenes, Pizza, Ofenkartoffeln, Spagetti Carbonara. Überall darf Käse drauf sein, Schmand, Parmesan. Ich liebe Kuchen und Schlagsahne, ich liebe Eis und Schokolade. Ich habe wirklich Freude an Rotwein und Radler, an Eierlikörchen und Apérol Spritz. Ich mag nicht nur zur Nahrungsaufnahme essen. Essen und Trinken ist Genuss, Geselligkeit, Lebensfreude. Ich mag nicht den Cappuccino mit Halbfettmilch trinken und Süßstoff in meinen Tee tun. Den Preis, den ich dafür zahle, ist eben eine Kleidergröße 42 (aktuell – war auch schon 44 und 46). So what?

(Und für alle Gesundheitsapostel, die jetzt schon wieder mit dem erhobenen Zeigefinger fuchteln und „ABER ADIPOSITAS! BLUTHOCHDRUCK! DIABETES!!!“ schreien wollen – beruhigt euch. Es geht immer – IMMER!!! – ums gesunde Mittelmaß.)

Das klingt ein bisschen nach Magersucht, bzw. Körperwahrnehmungsstörung. So schlimm war es, glaube ich, nicht. Es war mehr so wie eine Unterströmung. Eine kleine, nörgelnde Stimme. „Sie ist doch so pummelig“. Psychologen könnten da bestimmt viel draus machen. Irgendwie, im Laufe der Jahre, mit der Weisheit des Alters (höhöhö), hab ich es selber hinbekommen. Ich messe meinen Selbstwert nicht mehr an meinem Körpergewicht. Wenn mich jemand fragt, ob ich abgenommen hätte (mit diesem anerkennenden Blick), sage ich ehrlicherweise: Keine Ahnung. Ich wiege mich nicht. Mein Gewicht ist, wie es ist. Ich möchte nicht mehr anders aussehen. Ich weiß, dass ich sehr hart dafür arbeiten müsste und auf sehr vieles verzichten müsste (looking at you, Lindor-Kugel!), um in eine Kleidergröße 36 zu passen. Und würde mich das zu einer anderen Person machen? Ich denke doch nicht. Ich finde mich manchmal schön. Ich weiß, dass ich nicht perfekt bin und manches an mir gefällt mir auch nicht so. Aber das, was schön ist, kann ich inzwischen sehen. Und ich möchte den Fokus eben darauf legen, was schön ist. Und ich weiß, dass es im Leben überhaupt niemals ausschließlich darum geht, wie man aussieht.

Das würde ich diesen unzufriedenen Frauen so gerne mitgeben (meinem früheren Ich kann ich es leider nicht mehr sagen; ich wünschte, es hätte jemand zu mir gesagt. Was für eine Vergeudung). Ihr seid so schön! Umarmt euch, ganz genau so, wie ihr seid. Seid gut zu euch selbst, habt euch lieb, verwöhnt euch nach Strich und Faden. Und wenn euch der Windbeutel schmeckt, dann esst ihn halt, und wenn ihr danach in den Spinning-Kurs rennt, dann habt Spaß dabei – ihr wisst selbst ganz genau, was euch gut tut. Es ist nunmal so im Leben: Es gibt unterschiedliche Größen, unterschiedliche Körperbauten, unterschiedliche Grundumsätze. Die einen können essen, was und soviel sie wollen und sie sind gertenschlank. Den anderen macht es überhaupt nichts aus, ab und zu zu verzichten, damit sie Kleidergröße 38 tragen können. Wieder andere essen eigentlich ganz normal und haben trotzdem ein paar Pölsterchen hier und da. Und alles ist okay! Schönheit bemisst sich doch noch an ganz, ganz anderen Dingen.

Vielleicht ist Heidi Klum das Schönheitsideal aller Männer. Dann ist das halt so. Wir können halt nicht alle so aussehen. Gottseidank gibt es halt auch Männer, die Heidi Klum bestimmt schön finden und gleichzeitig mit einer normal aussehenden Frau zusammen sein wollen (und die auch schön finden!!!). Das geht nämlich! Ich mag lieber mit einem Mann zusammen sein, der weiß, dass auch die Centerfold-Angels ihre Macken haben. Der über meine Witze lachen kann. Den meine Geschichten interessieren. Der meine Albernheiten mitmacht. Der mit mir zusammen ein leckeres Essen genießt. Der alte Fotos mit mir zusammen anschaut und sagt, „du warst immer schon bildhübsch“, und ich weiß, dass er nicht nur mein Aussehen meint.

(Während ich dies schrieb, habe ich übrigens mit größtem Genuss ein Stück Eierlikörkuchen zu meinem Espresso genossen. War super lecker. Ich bereue nichts.)

Sehr geehrter Herr Kretschmann,

„auf diese Empfindlichkeiten kann man derzeit keine Rücksicht nehmen.“ Das ist Ihre Antwort auf die Frage, wie sich Ihr Vorschlag, dem Lehrer*innenmangel mit der Aufstockung von Teilzeitstellen zu begegnen, mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf verträgt. Diese Antwort ist eine Ohrfeige für ALLE Beteiligten – diejenigen, die Teilzeit arbeiten (MÜSSEN!), für ihre Familien, für die Schüler*innen, für das gesamte Bildungssystem. Ich kann meine Empörung darüber, wie Sie dieses Thema, das SEIT JAHREN Arbeitnehmer*innen, die eine Familie gründen möchten oder bereits haben, beschäftigt, derart bagatellisieren, kaum zügeln. Man verzeihe mir daher auch die gelegentliche Großschreibung. Dabei halte ich mich durchaus noch zurück. „Empfindlichkeiten“? ICH MÖCHTE NUR NOCH SCHREIEN.

Also nochmal im Klartext: Es gibt zu wenige Lehrer*innen an deutschen Schulen, schon seit Jahrzehnten. Jetzt, da viele ukrainische Kinder nach Deutschland kommen, die beschult werden sollen und mehr Zuwendung (insbesondere, um Deutsch zu lernen) benötigen, eskaliert die Situation. Endlich, möchte man meinen – endlich ein Grund, um ausreichend Lehrer einzustellen. Vielleicht auch ein Anlass, um den unerträglichen Zustand zu beenden, dass im Land Baden-Württemberg (AUSGEBILDETE!) Lehrer, die nicht verbeamtet sind, von Schuljahresanfang bis Schuljahresende befristet eingestellt werden und sich über die Sommerferien arbeitslos melden müssen. Auch dies status quo SEIT JAHRZEHNTEN.

Aber nein. Ihr Vorschlag, Herr Kretschmann, lautet: Teilzeitstellen auf eine Mindeststundenanzahl anheben. Wie weit entfernt vom Familenalltag kann man sich eigentlich bewegen? WO LEBEN SIE, HERR KRETSCHMANN? Es sind – SURPRISE! – überwiegend Mütter, die im Lehrberuf in Teilzeit arbeiten. Warum wohl? Jetzt denken Sie mal ganz scharf nach. Weil sie keinen Bock haben, mehr zu arbeiten? Der Lehrberuf ist, soweit ich weiß, der einzige, der im Grunde überhaupt vereinbar ist mit einer Familie. Weil man sich um die Kinderbetreuung während der Ferien nicht sorgen muss, weil man nachmittags meist daheim ist (wenn nicht grad Gesamtlehrerkonferenz oder Mittagsschule oder Notenkonferenz oder Vertretungsstunde oder …) und weil man eben RELATIV UNKOMPLIZIERT Teilzeit arbeiten kann. Das funktioniert ganz gut so. Teilzeitarbeitende sind NICHT verantwortlich für den Lehrermangel und den Zustand an den deutschen Schulen.

Und jetzt kommen Sie mit der grandiosen Idee, genau diese familienfreundlichen Teilzeitstellen zu streichen, um mehr Lehrerstunden zu generieren. Und dabei – das muss man sich ja wirklich mal bildlich vor Augen halten – werden in Baden-Württemberg JEDES SCHULJAHR ca. 5.000 Lehrer*innen befristet (also vom ersten bis zum letzten Schultag des Schuljahres) eingestellt, die sich dann auf die Sommerferien arbeitslos melden müssen.

Herr Kretschmann: familienfreundliche Arbeitsplätze, Vereinbarkeit, Schulbildung – diese Themen gehen uns alle an. Sie betreffen aber überwiegend Frauen, an der Biologie lässt sich da nur wenig rütteln. Mit Ihrer Äußerung, mit der Sie diese Themen als „Empfindlichkeiten“ wegwischen, treten Sie mit allen verfügbaren Gliedmaßen in den riesigen Klischeefettnapf des alten weißen Mannes. (Und ich HASSE es, dass ich dieses überstrapazierte Bild bemühen muss.) Da schwingt so ein unangenehmes „jetzt stell dich nicht so an“ mit. Sie tragen den Lehrermangel einfach mal so nebenbei auf dem Rücken der Frauen und Mütter und damit der Familien – ja, letztendlich der Kinder aus.

Bildung ist unser größtes Zukunftskapital. Dass es mit unserem Schulbildungssystem nicht grade so rosig aussieht, wissen wir alle nicht erst seit der Pandemie. Ich schaudere, wenn ich mir überlege, dass sich in den letzten 40 Jahren kaum etwas geändert hat an Unterrichtsmethoden, Lehrplänen, Didaktik. Das fängt bei den Heften in Plastikumschlägen an und hört längst nicht bei den zentnerschweren Rucksäcken auf, die die Kinder jeden Tag in die Schule und wieder heim schleppen. Dass Digitalisierung an Schulen lediglich bedeutet, dass jedes Kind ein Tablet zur Verfügung gestellt wird – gleichzeitig aber die Nutzung von WhatsApp und mobilen Endgeräten nur mit Stirnrunzeln geduldet wird. Im 21. Jahrhundert. WHAT. THE. FUCK.

Ein ganz großer Schritt zur Verbesserung der Lage wäre – JETZT KOMMT’S!!! – ausreichend Lehrer einzustellen. Unter würdevollen Bedingungen. Das würde für kleinere Klassen, weniger Ausfälle, mehr Diversität, mehr Esprit und frische Ideen, mehr Entlastung und letztendlich eine bessere Lernatmosphäre an Schulen sorgen. Um Schule zu einem Ort zu machen, an dem Lehrer und Schüler entspannt und mit Freude zusammen arbeiten können. Die Arbeitslast für Lehrer zu erhöhen und insbesondere Lehrer*innen noch mehr unter Druck zu setzen, damit sie unter der kaum bewältigbaren Aufgabe, Job und Familie auf zufriedenstellende Weise zu vereinen, vollends zusammenbrechen, ist ein Schritt in die falsche Richtung. Schon allein die Tatsache, dass Sie in diese Richtung überhaupt denken, entlarvt Sie als einen ewig gestrigen, null emanzipierten Typen auf hohem Ross, von dem es jetzt vielleicht mal Zeit wird, abzusteigen. So bringen wir Deutschland NICHT voran, Herr Kretschmann.

Es ist zum Verzweifeln.

1000 Fragen – #41

#1, #2, #3, #4, #5, #6, #7, #8, #9, #10, #11, #12, #13, #14 , #15 , #16, #17, #18, #19, #20, #21, #22, #23, #24, #25, #26, #27, #28, #29, #30, #31, #32, #33, #34, #35, #36, #37, #38, #39, #40

801. Wie sieht deine Traumküche aus?
Ich habe seit unserem Einzug in unser eigens dafür gebautes Haus eine sehr schöne Küche. Sie ist hervorragend geplant und trotz geringer Größe äußerst geräumig. Ich habe mich damals für eine Hochglanzfront in der Farbe „Trüffel“ entschieden und das tatsächlich nie bereut. Die Farbe gefällt mir immer noch sehr gut und die Fronten sind sehr einfach zu reinigen bzw. sauber zu halten. Ob das jetzt meine Traumküche ist … ich träume gewöhnlich von ganz anderen Dingen. Oscarverleihungen zum Beispiel.

802. Was ist deine früheste Erinnerung?
Komischerweise erinnere ich mich sehr deutlich an eine Szene, als ich neben meiner Mutter in der Küche stand und sie fragte, wann ich in den Kindergarten komme. Meine Mutter sagte, „wenn du drei Jahre alt bist“ und ich hielt zwei Finger hoch und sagte „und ich bin jetzt zwei“.

803. Bei welchen Gelegenheiten steht dir dein Ego im Weg?
Wenn ich zähneknirschend zugeben soll, dass ich im Unrecht bin.

804. Hast du eine gute Menschenkenntnis?
Manchmal schon. Manchmal aber auch eine erschreckend schlechte. Ich glaube, mein Problem ist, dass ich noch immer nicht akzeptieren will, dass es wirklich schlechte Menschen da draußen gibt. Ich werde täglich eines Besseren belehrt und trotzdem sehe ich in jedem neuen Kontakt erst mal einen guten Menschen. Call me naive.

805. Wie wird die Welt in 100 Jahren aussehen?
Das weiß ich nicht. Hoffentlich nicht so verheerend, wie es jetzt gerade den Anschein hat.

806. In welcher Beziehung sind Kinder angenehmer als Erwachsene?
Kinder sind Menschen. Manche kann man leiden, andere nicht. Angenehmer ist vielleicht, dass man bei Kindern immer noch mit einem „weil ich es sage“ davon kommt.

807. Würdest du an einem Talentwettbewerb teilnehmen?
Natürlich. Sobald ich meinen Steptanzkurs absolviert habe.

808. Gibt es Tage, an denen du überhaupt nicht sprichst?
Nein, ich glaube als Mutter ist das nicht möglich.

809. Was sagen die Falten in deinem Gesicht?
Oh mein Gott wann seid Ihr denn plötzlich passiert?

810. Was bedeutet Ausschlafen für dich?
Ich kann schon lange nicht mehr ausschlafen – außer an Ausnahmedaten wie Silvester zum Beispiel. Normalerweise wache ich auf, weil ich pinkeln muss und kann dann nicht mehr einschlafen, weil das Kopfkarussell anläuft. Das finde ich aber nicht schlimm, weil ich dann lese oder auf dem Handy daddle.

811. Wie hätte dein Liebesleben auch aussehen können?
Anders

812. Hast du mal eine Kerze für jemanden angezündet?
Unzählige Male. Ich habe leider schon ganz schön viele Tote zu betrauern, für die ich überall auf der Welt Kerzen anzünde. Ich mag das sehr und es gibt mir Trost.

813. Wie viel mal pro Woche isst du deinen Lieblingssnack?
Ich habe keinen Lieblingssnack. Oder anders gesagt: Definiere Snack. Zurzeit esse ich für mein Leben gerne Jogurt mit Hägemark. Wenn es wieder Erdbeeren gibt, werde ich wohl fast täglich Erdbeeren essen.

814. Freust du dich für andere immer aufrichtig?
Immer? Ich formuliere um. Wenn ich mich für jemanden freue, dann auf jeden Fall immer aufrichtig.

815. Hat schon einmal jemand gesagt, dass du großartig bist?
Jup. Vielleicht nicht mit denselben Worten. Aber gemeint bestimmt. Übrigens sag ich mir das selber auch manchmal. In den Spiegel. Das funktioniert auch!

816. Wofür stehst du jeden Tag wieder auf?
Um mein Leben zu leben.

817. Würdest du gern in einem anderen Land leben?
Ich kann es mir vorstellen. Mittlerweile sehe ich dazu aber keine Möglichkeit mehr, deswegen verkneife ich mir den konkreten Wunsch. Es müsste aber ein englischsprachiges Land sein.

818. Wie verhältst du dich, wenn du nervös bist?
Keine Ahnung. Ich blase die Backen auf. Ich rutsche auf dem Stuhl hin und her. Ich wurschtel rum. Ich glaube, ich bin sehr selten wirklich nervös.

819. Weichst du auf deinem Arbeitsweg manchmal von der üblichen Route ab?
Isch abe kar keine Arbeitsweg.

820. Welche Garantien hast du in deinem Leben?
Garantien gibt uns keiner, kein lieber Gott, auch der nicht, leider. (Das ist glaub ich von Westernhagen).

1000 Fragen – #40

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781. Welche Figur aus einem Roman würdest du gern verkörpern?
Früher wollte ich immer die George sein, aus „Fünf Freunde“. Wahrscheinlich auch deswegen, weil sie einen Hund hatte. Heute kann ich diese Frage wirklich schlecht beantworten. Möglicherweise Bridget Jones. (Keine beauftragte Werbung)

782. Bist du ein unternehmungslustiger Typ?
Geht so. Kommt immer auf die Unternehmung an, nech. Wenn es sehr heiß draußen ist, nö. Wenn jemand eine super Idee für einen Ausflug hat, wo man dann auch einkehren kann (das Wichtigste beim ausfluglern), ja, bitte gerne! Mit meinen beiden Lieblingsmännern unternehme ich übrigens sehr gerne so Allerlei.

783. Kommst du immer zu früh, zu spät oder genau rechtzeitig?
Ich versuche, immer pünktlich zu sein.

784. Wie sorgst du für Struktur in deinem Kopf?
Gar nicht. Ich brauch Struktur überall anders, mein Kopf darf frei agieren.

785. Bist du schon einmal irgendwo gewesen, wo du nur Sand und Wasser um dich herum gesehen hast?
Äh – nein. Nur Wasser: Ja. Neulich, auf dem Schiff.

786. Auf welchen Platz setzt du dich in der Achterbahn?
Auf gar keinen weil ich sie meide wie die Pest.

787. Machst du eine andere Person schnell auf ihre Fehler aufmerksam?
Rechtschreibfehler: Ja, gerne. Persönlichkeitsfehler: nein, um Gottes Willen.

788. Welche Rolle hast du in deiner Freundesgruppe?
Keine Ahnung. Klassenclown wahrscheinlich. Ich weiß es nicht.

789. Was ist das Exotischste, das du jemals gegessen hast?
Eine Mango.

790. Liest du Horoskope?
Sehr selten. Ich wüsst halt auch nicht, wo.

791. Was ist der seltsamste Ort, an dem du jemals aufgewacht bist?
Ach, ich hab doch keine Ahnung. Ein Flugzeug vielleicht.

792. Würdest du es gut finden, wenn etwas nach dir benannt würde?
Nein, damit kann ich wirklich gar nichts anfangen. Nach dem Tod meines Vaters hätte ich es sehr schön gefunden, wenn nach ihm etwas in unserem Ort benannt worden wäre. Ist aber nicht passiert, und das ist auch nicht schlimm.

793. Was machst du, wenn du nicht schlafen kannst?
Lesen.

794.Kannst du auch mit Leuten befreundet sein, die vollkommen anders denken als wir?
Wir? Ich kann schon mit Leuten befeundet sein, die anders denken als ich, allerdings auf keine Fall, wenn dieses „anders“ in eine rechtsradikale, rassistische, AfD-sympathisierende oder Trump-sympathisierende Richtung geht.

795. Wie lange könntest du auf einer einsamen Insel überleben?
Solange ich Wasser hätte und man mit nur trinken überleben kann.

796. Wie oft googelst du den (die) Namen deiner Jugendliebe(n)?
Ich habe keine Jugendliebe, zumindest keine, deren Namen es zu googeln lohnt. Andere Leute, die in meinem Leben einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, google ich ab und zu oder ich bin eh mit ihnen auf Facebook befreundet. So wahnsinnig viele sind das nicht. Ein Schulschwarm, den ich sehr verehrt habe, ist leider bereits verstorben.

797. Welches Unterrichtsfach in der Schule war für dich schrecklich?
Sport. Insbesondere Geräteturnen. Und Leichtathletik. Manchmal war ein Fach auch nicht wegen des Fachs schrecklich, sondern wegen des Lehrers.

798. Welche Zutaten dürfen in deinem Lieblingskuchen nicht fehlen?
Kuchen? Hat jemand Kuchen gesagt? Wo? Her damit. Also, Kuchen, bitte ja immer. Zutaten sind mir egal, nur bitte nicht vegan oder mit irgendwelchen Ersatz- oder Austauschstoffen. Ganz normaler Kuchen beinhaltet Mehl, Butter, Eier, Zucker, ein bisschen Salz und Vanille. Reicht schon! Hab ich schon „her damit“ gesagt?

799. Was singst du unter der Dusche?
Manchmal das was im Radio läuft mit, manchmal einen Ohrwurm. Singen unter der Dusche ist selten geworden. Schade eigentlich.

800. Fällt es dir leicht, einer Person zu sagen, dass du sie liebst?
Ja. Wichtig ist, abzuspüren, ob das gerade angebracht ist oder eher lieber nicht.

1000 Fragen – #39

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761. Glaubst du an den Zufall?
Hm. Es gibt ihn – ob ich dran glaube oder nicht. Manchmal ist ein Zufall der helle Wahnsinn! Ich denke sehr gerne darüber nach, was wäre, wenn … was, wäre, wenn ich damals als Au Pair nach Hartford, CT gegangen wäre und nicht nach Wellesley, MA? (Dann hätte ich meine Freundin Helen nie kennen gelernt. Was für ein Verlust!). Was wäre, wenn ich damals schon eher aus dem Perkins Park heim gegangen wäre und nicht mehr auf die Freundin gewartet hätte, die meinen jetzigen Mann im Schlepptau hatte? Wären wir uns trotzdem begegnet? Solche Gedankenspiele mache ich gerne.

762. Wie viel Zeit am Tag verbringst du in der Küche?
Viel. Ich koche jeden Tag. Dann noch aufräumen, abwaschen, Spülmaschine ein- und ausräumen … bestimmt 2 Stunden täglich.

763. In wem hast du dich vor Kurzem wiedererkannt?
Regelmäßig in meiner Mutter (nicht immer freudig) und auch im Filius.

764. Bist du impulsiv?
Jein. Über die Jahre habe ich gelernt, erst mal abzuwarten. Das macht viele Situationen entspannter und auch meine Reaktion besonnener.

765. Für wen hast du dich vor Kurzem geschämt?
Ich schäme mich regelmäßig für die Stammtischparolenbrüller, die über Greta Thunberg herziehen, die die Freitagsdemos schlecht reden und überhaupt die ganze Klimageschichte klein reden. Ich schäme mich für alle Neonazis und Rechtsradikalen in diesem Land. Ich schäme mich sehr oft, wenn ich Kommentare auf Facebook lese, weil sie so unreflektiert und voller Automatismen sind. Ich schäme mich täglich für diese Rumkrakeeler.

766. Kannst du mit einer Person des anderen Geschlechts eine Freundschaft haben?
Natürlich. So sehr ich „Harry und Sally“ liebe – aber große Sympathie muss nicht immer mit sexueller Anziehung einher gehen. Manchmal auch leider.

767. Hast du ein Lächeln, das du nur für Fotos aufsetzt?
Leider.

768. Wen rufst du zuerst an, wenn du eine gute Nachricht hast?
Kommt auf die Nachricht an; meistens sage ich das lieber persönlich.

769. Was würdest du tun, wenn du keine Verantwortlichkeiten mehr hättest?
Netflixen von früh bis spät.

770. Findest du dich selbst attraktiv?
Manchmal schon.

771. Wer hat dich in letzter Zeit stark beeindruckt?
Mein Mann. Mein Sohn.

772. Bist du ein gutes Vorbild?
Ich arbeite dran.

773. Welche Tradition wird überbewertet?
Oktoberfest.

774. Packst du Geschenke immer hübsch ein?
Ich packe Geschenke gerne und meist auch mit viel Liebe ein. Manchmal gelingt mir das hübsch, andere Male weniger, aber es kommt ja dann doch auch auf den Inhalt an.

775. Interessierst du dich für Königshäuser?
Nur im Vorbeilaufen und mit großer Symphatie.

776. Welche Note von 1 bis 10 würdest du deinem Leben geben?
Sind ja immer nur Momentaufnahmen. Zurzeit würde ich sagen: Glatte Eins.

777. Fällt es dir leicht, mit Leuten in Kontakt zu kommen?
Ja, normalerweise schon. Das ist meine amerikanische Ader. Manchmal merke ich, wie Leute das komisch finden. Dann lasse ich es.

778. Wann hast du zuletzt etwas Neues gelernt?
Ich lerne oft dienstags neue Lieder singen.

779. Wie hoch ist die Mauer um dein Herz?
Um mein Herz ist keine Mauer. Im Gegenteil. Der Weg zu meinem Herzen ist sehr breit und frei. Allerdings auch in die andere Richtung – wer bleiben darf, entscheide ich.

780. Machst du manchmal etwas nur widerwillig?
Klar. (Hier müsste für mein Empfinden jetzt noch die Zusatzfrage stehen: Wenn ja, was? Denn sonst fallen die Antworten ja echt spärlich aus.) Zum Beispiel den wöchentlichen Einkauf, staubsaugen und nass wischen, zum Zahnarzt gehen. Aber muss ja.

 

1000 Fragen – #38

#1, #2, #3, #4, #5, #6, #7, #8, #9, #10, #11, #12, #13, #14 , #15 , #16, #17, #18, #19, #20, #21, #22, #23, #24, #25, #26, #27, #28, #29, #30, #31, #32, #33, #34, #35, #36, #37

741. Darf man einer Freundin von einem Gespräch mit einer anderen Freundin erzählen?
Wie immer: So allgemein kann man das nicht sagen. Kommt auf die jeweilige Freundin an. Wenn diejenige, die mir was erzählt hat, dies in dem Vertrauen getan hat, dass ich es nicht weiter erzähle – nein. Wenn es etwas Unverfängliches ist – warum nicht. Dann gibt es ja auch noch den Fall, dass Freundinnen aus völlig verschiedenen Personenkreisen stammen – auch dann darf man eventuell Gespräche wiedergeben. Man muss ja beispielsweise auch keine Namen nennen. Und man muss einfach wissen, wem man was erzählt. Schwieriges Thema. Am besten man hält die Klappe.

742. Wem erzählst du, was du geträumt hast?
Auch hier: Kommt auf den Traum an. Leider träume ich in letzter Zeit nicht mehr ganz so filmreif. Manchmal schreibe ich die Träume auch auf, weil es welche sind, die so ein Gefühl in mir hervorrufen, das ich gerne ab und zu abrufen möchte. Wenn es was Lustiges oder Schönes war, dem Filius. Allerdings kann man ja einen Traum nie so nacherzählen, wie man ihn geträumt hat.

743. Ist Neues immer besser?
Nein. Sowieso sind so Allgemeinplätze wie „immer“ oder „nie“ schwierig. Neues ist zunächst mal gar nichts. Manchmal stellt es sich als besser heraus, manchmal als nicht so gut oder schlechter. Meist weiß man es eh erst, wenn das Neue schon wieder alt ist.

744. Was machst du, wenn eine Party nicht so richtig in Schwung kommt?
Wenn es meine ist: Gute Partymusik auswählen und auf die Tanzfläche. Wenn es nicht meine ist: rumsitzen, jemanden Interessantes zum Plaudern suchen, Leute beobachten. Im schlimmsten Fall gehen (wenn es eine öffentliche Party ist). Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, ist mein Party-Zenith längst überschritten und wenn ich jetzt mal noch auf eine Party komme, kommt die IMMER in Schwung, weil es allen anderen in meinem Alter ja auch so geht und man total happy ist, dass mal wieder wo eine Party steigt. Anders gesagt: Wo ich bin, ist auch Party *chchch*

745. Was hast du in der Schule gelernt, wovon du immer noch profitierst?
Englisch. Texte schreiben. Viel Soziales und Zwischenmenschliches.

746. Sagst du immer die Wahrheit, auch wenn du eine Person damit verletzen könntest?
Nein, warum sollte ich das tun. Diese Wahrheitsapostel gehen mir auf den Zeiger. Findet man besonders auch auf Facebook in diversen Garten- oder Dekogruppen. Ich hör dann immer so eine quengelige Stimme dazu: „Ich bin halt nur ehrlich und sag was ich denk“. Mööööp. Newsflash: Es ist fast nie wirklich interessant, was du denkst – es sei denn, du wirst danach gefragt. Die Wahrheit, davon abgesehen, hat auch viele Seiten. Meine Wahrheit muss nicht der meines Gegenübers entsprechen. Ich bin sehr konfliktscheu und würde mir eher die Zunge abbeißen, als jemanden anderen zu verletzen. Es gibt natürlich Ausnahmen. Aber grundsätzlich gilt:
IF YOU DON’T HAVE ANYTHING NICE TO SAY, KEEP YOUR MOUTH SHUT.

748. Bist du in der virtuellen Kommunikation anders als von Angesicht zu Angesicht?
Ich glaube, davon kann man sich kaum freimachen. Behaupte aber, dass es mir in der persönlichen Kommunikation auch virtuell gelingt, authentisch zu bleiben.

749. Was machst du, wenn du dich irgendwo verlaufen hast?
Wenn es da Menschen gibt, nachfragen. Wenn es keine gibt, welche suchen.

750. Wann bist du zuletzt im Theater gewesen?
Neulich. Ich hab ja ein Abo.

751. Mit welcher Frucht würdest du dich vergleichen?
Doofe Frage. Ich möchte keine Frucht sein. Eine Blume meinetwegen, oder ein Schmetterling. Oder ein Koalabär. Aber wieso eine Frucht?

752. Sind deine Gedanken immer richtig?
Weiß ich doch nicht. In meiner Welt schon. Ich teile sie gerne und hoffe dann auf sachliches Feedback. Manchmal erkenne ich im Gespräch, dass meine Gedanken in eine falsche Richtung laufen. Ich bemerke auch bei Menschen, die alleine leben, dass es nicht gut tut, immer im eigenen Saft zu brodeln. Also, meine Gedanken sind sicher nicht immer richtig und ich bemühe mich, sie stets kritisch zu hinterfragen.

753. Welche Worte möchtest du irgendwann noch von jemandem hören?
Also sind damit jetzt Worte gemeint, die vorher noch nie jemand zu mir gesagt hat? Na dann: „And the Oscar goes to …“

754. Was an dir ist typisch schweizerisch, italienisch, französisch, deutsch?
Erst mal: Nix. Ich hab glaub ich nix Schweizerisches, Italienisches oder Französisches an mir. Während des Studiums habe ich von verschiedenen Seiten bescheinigt bekommen, dass ich eine sehr untypische Schwäbin sei – also nett. Frechheit. Ich selbst habe mir während eines Auslandsjahres die Fähigkeit angeeignet, die Deutschen und das Deutschsein mit Abstand zu betrachten und dem, was mir daran nicht gefällt, gegen zu steuern. Ich selbst fühle mich im englischsprachigen Raum, auch in der Sprache, sehr zuhause, die Mentalität der Engländer und auch Amerikaner (ich weiß, ist gerade total out) liegt mir sehr und ich fühle mich dort auch sehr geschätzt und angenommen. Wow, das war jetzt so überhaupt nicht die Antwort auf die Frage.

755. Fühlst du dich in deiner Haut heute wohler als vor zehn Jahren?
Ja, ja und nochmals ja. Wenn es etwas gibt, das ich am Älterwerden sehr schätze, dann ist es die zunehmende Gelassenheit und Milde mit sich selbst. Und ich versuche auch wirklich, an mir zu arbeiten, um die Dinge, die ich nicht an mir mag (also charakterlich) oder die für mein Umfeld anstrengend sind, zu ändern. Äußerlich ist ja nicht so viel zu machen, auch damit habe ich mich abgefunden. (Nur meine Locken, die hab ich mir zurück erobert. Aber gehört ja auch nicht zur Frage. Was ist eigentlich heute los?). Ich denke oft, dass ich keine 20 mehr sein möchte. Ich finde mich heute wirklich sehr viel besser, cooler, gelassener und auch weiser als vor 10 Jahren (ok, da war ich auch keine 20 mehr). Und ich bin mir dessen bewusst, dass es ein arbeitsamer Weg war bis hierher.

756. Wann hat mal dein Glück auf dem Spiel gestanden?
Das weiß ich nicht, da müsste man vielleicht das Universum fragen? Mir ist diese Frage zu groß.

757. Was möchtest du irgendwann unbedingt erleben?
Die Nordlichter. Ein weiterer Kinofilm oder eine Serie mit Wentworth Miller. Das Impeachment des aktuellen amerikanischen Präsidenten. Dass es uns gelingt, den Klimawandel aufzuhalten oder drastisch zu verlangsamen. Eine Oscar-Verleihung.

758. Trinkst du am liebsten aus einer bestimmten Tasse oder einem bestimmten Becher?
Ja. Ich habe für verschiedene Getränke verschiedene Lieblingsgefäße.

759. Mit wem hast du deine erste Freundschaft geschlossen?
Das war im Kindergarten meine Freundin Katja.

760. Würdest du es selbst weniger gut haben wollen, wenn es dadurch allen Menschen besser ginge?
Sicher. Das wäre ein wirklich kleiner Preis.

1000 Fragen – #37

#1, #2, #3, #4, #5, #6, #7, #8, #9, #10, #11, #12, #13, #14 , #15 , #16, #17, #18, #19, #20, #21, #22, #23, #24, #25, #26, #27, #28, #29, #30, #31, #32, #33, #34, #35, #36,

721. In welchem Beruf wärst du wahrscheinlich ebenfalls gut?
Ich glaube, ich wäre dann doch eine ganz gute Lehrerin geworden und ich gebe diesen Gedanken auch noch nicht ganz auf.

722. Was waren die liebsten Worte, die du jemals zu einer Person gesagt hast?
Ich sage ständig liebe Worte zu denen, die ich lieb hab. Liebe Worte kann man gar nie genug sagen und liebe Worte nutzen sich auch nicht ab. Ich mag dieses „beste, liebste, größte, schnellste“ in diesem Fragenkatalog nicht, ich mag da keine Wertung abgeben müssen.

723. Was von der Einrichtung deiner Wohnung hast du selbst gemacht?
Wenn selber zusammenschrauben als selbst gemacht gilt: So manches Kallax-Regal (zumindest hab ich dabei geholfen). Ansonsten mach ich keine Möbel selber, das kann der Schreiner besser.

724. Wie würden dich Leute beschreiben, die dich zum ersten Mal sehen?
Freundlich, verbindlich, offen.

725. Was würdest du mit einer zusätzlichen Stunde pro Tag anfangen?
Auf dem Sofa rumfaulenzen. Bevorzugt mit meinen beiden liebsten Menschen.

726. Welchen Film würdest du für einen Filmabend mit Freundinnen aussuchen?
Einen, bei dem man so richtig heulen kann.

727. Fühlst du dich anders, wenn du ein Kleid trägst?
Wie, anders? Ich trage gerne Kleider, weil ich sie sehr bequem und kleidsam finde (chchch). Von daher fühle ich mich in Kleidern wohl. Aber nicht anders.

728. Welcher Geruch erinnert dich sofort an früher?
Seife.

729. Was würdest du anders machen, wen du auf niemanden Rücksicht nehmen müsstest?
Wenn ich nur nach mir schauen müsse (ich weiß nicht, ob ich die Frage da jetzt richtig verstehe), würde ich sicher anders einkaufen, meinen Alltag anders organisieren, viel mehr abends rausgehen, später aufstehen, mehr Netflix kucken. Aber irgendwie will ich das so gar nicht.

730. In welcher alten Kultur hättest du leben wollen?
In keiner. Ich bin sehr, sehr froh, dass ich in modernen Zeiten leben darf. Zum einen, was die medizinische Versorgung und auch die ganzen technischen Annehmlichkeiten angeht. Zum anderen war es glaub ich als Frau in keiner alten Kultur besonders lustig.

731. Denkst du lange über Entscheidungen nach?
Das kann ich so pauschal nicht sagen. Wenn es nur um mich geht und keine großartigen Konsequenzen zu befürchten sind, entscheide ich schnell und aus dem Bauch. Wenn es um den Filius geht oder um weitereichende Entscheidungen, dann folge ich dem alten Grundsatz: Lieber nochmal ne Nacht drüber schlafen.

732. Hast du schon einmal vor dem Ende eines Films das Kino verlassen?
Ich bin mir gar nicht mehr so sicher, aber ich glaube schon. Und im Theater bin ich glaube ich auch schon mal in der Pause gegangen. Aber: das kommt sehr selten vor. Erstens bin ich ja Schwäbin und zweitens denke ich schon auch immer, es könnte ja noch was werden.

733. Über welche unangemessenen Witze lachst du insgeheim doch?
Wahrscheinlich über alle, es sei denn, es geht wirklich unter die Gürtellinie (Nationalsozialismus, Vergewaltigung, Missbrauch, Tierquälerei – darüber kann ich auch insgeheim wirklich nicht lachen).

734. Findest du, dass die schlechten Tage auch zum Leben gehören?
Natürlich.

735. Was müsste in der Gebrauchsanweisung zu deiner Person stehen?
Anlächeln, in den Arm nehmen, Blumen und Pralinen (mit Alkohol!) kaufen.

736. Wie groß ist unsere Willensfreiheit?
„Unsere“ soll heißen, in Deutschland, in der heutigen Zeit, in Europa? Schwammige Frage. Ich denke schon, dass wir hier in Deutschland und Europa ziemlich alles erreichen können, was wir wollen – so der Wille eine realistische Basis hat.

737. An welchem Kurs würdest du gern teilnehmen?
Kreatives Schreiben.

738. Machst du manchmal Scherze auf deine eigenen Kosten?
Na, sicher. Das sind oft die witzigsten.

739. Welche Blumen kauft du am liebsten für dich selbst?
Tulpen in Massen. Und ansonsten halt, was die Saison so hergibt.

740. Welche Eigenschaft eines Tieres hättest du gern?
Na, fliegen können wäre cool.

1000 Fragen – #36

#1, #2, #3, #4, #5, #6, #7, #8, #9, #10, #11, #12, #13, #14 , #15 , #16, #17, #18, #19, #20, #21, #22, #23, #24, #25, #26, #27, #28, #29, #30, #31, #32, #33, #34, #35

701. Wie zufrieden bist du mit deinem Körper?
Mein Körper ist sehr tapfer. Ich tu viel zu wenig für ihn und er macht – meist – brav, was er soll. Um also die Frage zu beantworten: Ich bin mit meinem Körper zufrieden.

702. Wenn du für eine Wand in deiner Wohnung eine Farbe aussuchen solltest: Für welche Farbe würdest du dich entscheiden?
Ich habe ein meinem Haus viele farbige Wände. Hellgrün, Türkis, Pflaume, Latte Macchiato, Hellorange. Und ich würde mich immer wieder dafür entscheiden. Ich find bunte Wände toll!

703. Was hast du gestern Schönes getan?
Gestern war kein guter Tag für mich, weil ich vom Aufstehen bis zum Schlafengehen mit einer für mich untypischen und nicht erklärbaren* schlechten Laune zu kämpfen hatte. Deswegen gab es kaum Schönes. Außer: Abendessen und ausführliches Quatschen und Erzählen mit dem besten Mann und ausgiebiges Kuscheln mit dem Filius. Und das ist schon was.

*mir ist es jetzt gerade eingefallen, warum ich so schlecht gelaunt war: Schreibblockade. Heute konnte ich den Artikel fertig schreiben und es geht mir besser. Jippie!

704. Was machst du, wenn dir etwas nicht gelingt?
Es sein lassen. Es sei denn, es ist ein Rezept. Wenn ich analysieren kann, was ich falsch gemacht hab (Stichwort: Käsekuchen), dann probiere ich es noch mal. Auch bei Liedern, die wir im Chor einstudieren, bleibe ich eher dran. Bei anderen Dingen habe ich herzlich wenig Ehrgeiz.

705. Was ist das Unheimlichste, das du jemals getan hast?
Ich hab noch nie etwas Unheimliches getan. Warum sollte ich. Ich erschrecke mich, so sagt es zumindest der beste Mann, ja schon vor meinem eigenen Schatten. Oh, da fällt mir doch was ein. Ich war in der Nachbarschaft auf einer Geburtstagsfeier. Es war Sommer und es wurde spät. Die Rede kam auch auf Clowns. Ich habe große Angst vor Clowns und nicht nur seit und wegen „ES“. Ich hasse Clowns, ich finde sie widerlich. Jedenfalls fanden es die Anwesenden bei der Party angebracht, gruselige Clownsgeschichten hervorzukramen, unter anderem auch diese. Nicht lustig. Ich musste also mit diesen Geschichten im Kopf zusammen mit dem Filius mitten in der Nacht in ein leeres Haus heimkommen, der Mann war nicht da. Und da bin ich (heimlich natürlich) in jedes Zimmer und hab das Licht angemacht, um sicher zu gehen, dass da kein Clown auf dem Bett sitzt. Unheimlich ist gar kein Ausdruck dafür.

706. Sind andere gern in deiner Nähe?
Andere? Also ein paar, die ich kenne, schon.

707. Was schwänzt du manchmal?
Sehr selten Pflichtveranstaltungen. Früher hab ich in der Oberstufe zusammen mit meinem besten Freund immer Reli geschwänzt. Aber mal ehrlich – die fünfte Stunde war hohl und in der sechsten hatten wir Reli. Freitags. Wie viel Disziplin kann man von zwei 18-Jährigen erwarten?

708. Wann ist die Welt am schönsten?
Das ist mir zu pauschal, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass die Welt des Filius am schönsten ist, wenn wir alle drei  zusammen auf dem Sofa faulenzen. Dann ist alles gut. Und für mich irgendwie auch.

709. Was hast du erst vor Kurzem herausgefunden?
Dass Doris Day noch am Leben war. Also bis zu dem Tag, an dem sie gestorben ist, aber das war ja eben erst vor Kurzem. Boa. Wer das verstanden hat, kriegt ein Eis!

710. Magst du Kostümpartys?
Geht so.

711. Wie schnell weichst du vom vorgegebenen Pfad ab?
Wenn es nicht sein muss, gar nicht.

712. Was ist das beste Gefühl der Welt?
Geborgenheit.

713. Was machst du meistens um drei Uhr nachmittags?
Küche aufräumen während der Filius Hausi macht. Und wie fürchterlich, dass ich jetzt echt „Hausi“ geschrieben hab.

714. Mit welcher berühmten Persönlichkeit würdest du dich sehr gut verstehen?
Mit Barack Obama.

715. Was würdest du servieren, käme die Königin von England zum Tee?
Eine Biskuitrolle. Da machste nix falsch.

716. Was kannst du einfach auf morgen verschieben?
Rechnungen schreiben. Wäsche waschen. Das Altpapier rausbringen.

717. Was macht ein Spaziergang durch die Natur mit dir?
Dass ich mich aufs Wesentliche besinne. Und er erweckt das Bedürfnis, das öfters zu tun.

718. Welches Lied passt am besten zu deiner Beziehung?
Ob es passt, weiß ich nicht, aber hallo Welt: Das ist „Unser Lied“:

719. Wie sieht deine ideale Welt aus?
Friedlich. Gleichberechtigt. Satt. Plastikfrei.

720. Was bedeutet für dich Geselligkeit?
Zusammensein, was Gutes trinken, essen, lachen, Clownsgeschichten erzählen.

1000 Fragen – #35

#1, #2, #3, #4, #5, #6, #7, #8, #9, #10, #11, #12, #13, #14 , #15 , #16, #17, #18, #19, #20, #21, #22, #23, #24, #25, #26, #27, #28, #29, #30, #31, #32, #33, #34,

681. Was war deine letzte gute Tat?
Ach du je. Da fällt mir jetzt nichts ein. Dann wirds ja mal wieder höchste Zeit. Täglich eine, oder wie war das?

682. Siehst du deine Lieblingsmenschen jede Woche?
Nicht alle, aber viele schon.

683. Was war deine beste Entscheidung im vergangenen Jahr?
Doch nochmal zum schönsten Campingplatz der Welt zu fahren um dort den Sommerurlaub zu verbringen.

684. Was war das beste Konzert, das du jemals besucht hast?
Das möchte ich so gar nicht festlegen. Die meisten Konzerte, die ich besucht habe, fand ich ziemlich toll. Beim letzten Depeche-Mode-Konzert, das ich besucht hab (ich glaube das war 2008 oder 2009), hatte ich einen Sitzplatz relativ weit vorne, aber so seitlich neben der Bühne. Das war überwältigend, die Jungs so nah erleben zu können. Und bei Pink hatte ich damals auch Gänsehaut. Und vergangenes Jahr, bei Wincent Weiss, weil das auch so klein und nahe war und einfach wunderschön. Ein bestes gibt es da nicht.

685. Womit belohnst du dich am liebsten, wenn du hart gearbeitet hast?
Netflix.

686. Hast du schon mal jemanden zum Weinen gebracht?
Ich hoffe nicht.

687. Zählt für dich Qualität oder Quantität?
Das lässt sich doch pauschal so nicht entscheiden. Das kommt ja immer drauf an, worum es geht.

688. Was ist die beste Medizin gegen Liebeskummer?
Chick flicks, Schokolade, Eis, Alkohol. Aber es ist schon sehr, sehr lange her, dass ich so richtig echten Herzschmerz hatte. Zum Glück.

689. Welche fünf Dinge würdest du in einen Picknickkorb tun?
Prosecco, Gläser, Fingerfood, Sonnencreme und eine Boombox.

690. Hast du viel Selbstvertrauen?
Geht so.

691. Wen fragst du, wenn du einen weisen Rat brauchst?
Je nach Thema. Eine Freundin, meine Mama, meinen Bruder. Oder ich überlege, was mein Papa mir jetzt geraten hätte.

692. Was ist das Schönste am Nach-Hause-Kommen?
Ich kam gestern nach einem Mädelswochenende heim und das Schönste war, zu spüren, dass ich vermisst wurde und dass meine beiden sich freuen, dass ich wieder da bin.

693. In welchem Unterrichtsfach warst du in der Schule gut?
Deutsch und Englisch. Who would have guessed.

694. Wann hast du zuletzt ein Baby in den Armen gehalten?
Oh, das ist ne Weile  her. Außer meinem eigenen mag ich das gar nicht so sehr. Ich hab immer Angst, dass ich was kaputt mache. Und die sind auch immer so warm.

695. Würdest du jemanden wie dich gern zur Freundin haben?
Hab ich doch. Ich versuche stets, mir selber eine gute Freundin zu sein.

696. Kannst du gut warten?
Komischerweise ja. Es hilft ja auch nix.

697. Welches Problem würde dich veranlassen, zum Psychologen zu gehen?
Eine Depression oder ein Zustand, der mein Leben einschränkt.

698. Was möchtest du irgendwann noch lernen?
Stepptanz!

699. Worauf kannst du keinen einzigen Tag verzichten?
Auf Musik.

700. Wie oft beginnst du einen Satz mit: „Als ich so alt war wie du …“?
Das weiß ich nicht. Ich sag das vielleicht schon ab und zu mal. Abereine konkrete Zahl kann ich da jetzt nicht nennen.